STF Mobilfunkmessbox startet in Rheinenser Müllwagen

 

  • Unabhängige Messungen geben Aufschluss über Status quo der Mobilfunkversorgung
  • Weiteres Fundament für Smart City Rheine wird gelegt
  • Messungen werden automatisch durch Müllwagen und Kehrmaschinen vorgenommen

Nur geringfügig größer als ein Handy ist die Mobilfunkmessbox der STF Gruppe, die seit dem 02.08.2021 auf den Armaturenbrettern der Müll- und Straßenreinigungswagen in Rheine liegt und dabei hilft, den aktuellen Stand der digitalen Mobilfunk-Infrastruktur darzustellen. Mobilfunkanbieter verweisen auf ein gut funktionierendes Netz. Tatsächlich stellen der Endverbraucher, Bürger und Unternehmen der Stadt Rheine, aber hier und da fest, dass diese Vollversorgung in der Fläche nicht so stattfindet. Geduld ist gefragt, um Anwendungen zu laden, Gespräche brechen teilweise ab. Unternehmen spiegeln über Befragungen und in Gesprächen diese Situationen wieder. Gleichzeitig macht sich Rheine auf dem Weg zu einer Smart City. Grundlage hierfür ist eine gut vernetzte digitale Infrastruktur. Mit dem gestarteten Projekt sollen Verbesserungspotentiale für den zielgerichteten Austausch mit den Mobilfunkanbietern identifiziert werden. Wie soll das gehen? In der Box befindet sich Technik, mit deren Hilfe der Mobilfunkempfang aller Netzanbieter unabhängig gemessen wird. Hierbei wurde auf bekannte und bewährte Technik der Mobilfunkmessung zurückgegriffen und für die Nutzung in der kleinen Box optimiert. Die Messergebnisse werden über Nacht verarbeitet und können später über ein Internet-Portal von der Kommune eingesehen und in das Geodatenmanagement der Stadt Rheine integriert werden. Auf den ersten Blick kann über die Einfärbung der Messpunkte (grün, gelb, rot) erkannt werden, wo Versorgungslücken sind. Ingo Niehaus von der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH (EWG) dazu: „Mit den unabhängigen Messungen ermitteln wir den Status quo des Mobilfunkempfangs in der Praxis an nahezu jedem Fleck in Rheine und können mit den Mobilfunkanbietern in Bezug auf Optimierungspotenziale auf Basis dieser realen Datengrundlage in einen zielgerichteten Austausch gehen. Das Unkomplizierte an dem Projekt ist, dass es sehr ressourcensparend und einfach durchgeführt werden kann. Die Müllabfuhr und die Straßenreinigung sind ja sowieso fast überall in der Stadt unterwegs, da hat es sich angeboten, die Boxen einfach in die Fahrzeuge zu legen“, so Niehaus weiter. Die Netzbetreiber veröffentlichen regelmäßig Karten, auf denen die Mobilfunkversorgung in den einzelnen Stadtteilen, Straßen und Örtlichkeiten abzulesen sind. „Das reicht hier nicht“, betont Helmut Neumann, Projektleiter der STF Gruppe. „Die Messungen der Mobilfunkbetreiber finden unter idealen Bedingungen statt, wodurch die Darstellungen nicht immer mit den täglichen Nutzungserfahrungen der Bürger und Unternehmen übereinstimmen. Deswegen sind unabhängige Analysen erforderlich, um den Status quo über die Mobilfunkversorgung bzw. wie wir es nennen, das Echtnetz, zu ermitteln. Nur so kann die Basis für Smart City Anwendungen gelegt werden“, betont Neumann.

Pressetermin in Rheine zur Echtnetz Mobilfunkmessbox: Manfred Ventker (RheinNet), André Reinke (EWG), Stefan Klümper (Geodatenmanagement der Stadt Rheine), Tanja Starke (Leiterin Entsorgung), Ingo Niehaus (Geschäftsführer EWG Rheine), Michael Evers (Mitarbeiter Entsorgung), Helmut Neumann (Projektleiter STF Itech), Frédéric Dildei (Leiter STF ITech)
Die Echtnetz Mobilfunkmessbox der STF Gruppe
Helmut Neumann und Frédéric Dildei von der STF Gruppe mit einem Müllfahrer der Stadt Rheine und der Mobilfunkmessbox

Doch was hat der Mobilfunkempfang mit Smart City und Digitalisierung zu tun? Die Grundlage von Smart City Anwendungen bilden Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Infrastrukturen, die miteinander vernetzt sind und so Daten austauschen können. Beispielsweise können dies Verkehrsampeln sein, die untereinander kommunizieren, um den Verkehr am Fließen zu halten oder Mülltonnen, die sich melden, wenn sie geleert werden müssen. Für solche Anwendungen sind flächendeckend leistungsstarke Funknetze erforderlich.

Nach dem Erstkontakt über die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Steinfurt (WESt) war sich der Stadtkonzern Rheine schnell einig: „Diese Chance müssen wir gemeinsam nutzen. Mit dem unkomplizierten Projektablauf haben wir hier die Möglichkeit, die Basis für die weitere Entwicklung unserer Mobilfunk-Infrastruktur zu setzen und diese Basis für das Smart City-Konzept der Stadt Rheine zu setzen“, betont Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann. „Stadtwerke, Technische Betriebe, Stadtverwaltung und EWG arbeiten Seite an Seite in diesem Pilotprojekt. Unsere Erfahrungen mit den Messboxen teilen wir gerne und bedanken uns sehr bei der STF-Gruppe für diese Chance.“. Der Projektstart mit der Mobilfunkmessbox der STF Gruppe in Rheine lief nach Aussagen der STF Gruppe, sowie der Stadt Rheine, sehr gut.

Mehr Informationen zu den Mobilfunkmessangeboten für Kommunen gibt es auf unserer Seite zu Mobilfunkmessungen.