Löschwasser für Lagerhallen

Im Brandfall muss alles laufen

Wenn ein Großhandel für Sanitär, Heizung, Klima und Umwelttechnik neue Hallen baut, dann muss auch die Versorgung mit Löschwasser sichergestellt werden. Ein solches Projekt leitet derzeit Hans-Jürgen Schumacher, Leiter TGA Fachplanung bei der STF Gruppe in Düsseldorf. Die Firma Pietsch mit Sitz in Ahaus baut drei neue Lagerhallen in Mülheim. „Da die alten Löschwasserversorgung nicht für die Anforderung der neuen Hallen reichen, haben wir den Aufbau eines neuen System geplant nach Abstimmung mit der Feuerwehr und Brandschutzsachverständigen sowie unter Berücksichtigung des Brandschutzkonzepts und DIN 14462 und DIN1988-600 “, sagt der Dipl.-Ing. (FH), Schumacher.

Feueralarm

Trennstation mit Druckerhöhungsanlagen

Die bisherige Lagerhalle wird mit einer Nass-/Trockenstation versorgt. Nicht nur, dass die Kapazitäten der Anlage nicht für die neuen Hallen reichen, letztere sind mit 200 Metern auch zu weit von der alten Halle entfernt, um eine Löschwasserversorgung über das alte System sicherzustellen. Für die drei neuen 2000 bis 4000 qm² großen Hallen wurde nach gesetzlichen Anforderungen eine Trinkwassertrennstation eingebaut. Diese ist zwei Meter hoch, 1,5 Meter breit und ungefähr einen Meter tief. Sie arbeitet mit zwei Druckerhöhungsanlagen, diese sorgen dafür, dass der Versorgungsdruck für die ungünstige geometrisch weiterentfernst Entnahmestelle ausreicht. Untergebracht ist sie in einem extra dafür abgetrennten Kellerraum im Archiv. „Würde die Trennstation nun direkt im Archiv stehen, könnte ein Feuer leicht überspringen. Das wollten wir verhindern.“ Während eines Brandfalls muss auch eine eigene elektrische Versorgung der Anlage sichergestellt sein. Denn sollte die Elektrizität im Brandfall ausfallen, muss die Löschwasserversorgung natürlich trotzdem funktionieren. Das geschieht über eine Sprinklerschaltung. Der Strom wird noch vor der Hauptverteilung abgegriffen. Brennt es, kann die Feuerwehr so den Strom in den Hallen abstellen, ohne die Versorgung der Trennstation zu behindern.

 

DIN Norm 1988-600 muss unbedingt berücksichtigt werden

Doch was ist eigentlich eine Trennstation? Im Gegensatz zur Nass-/Trockenstation stehen die Leitungen zu den Wandhydranten bei diesem System dauerhaft unter Wasser. Der Vorteil? Im Brandfall ist das Wasser schneller dort, wo es gebraucht wird und das Feuer kann sofort bekämpft werden. Das Löschwassernetz ist bei dieser Technologie vom Trinkwassernetz getrennt. Die Trinkwasserhausanschlussleitung muss aus hygienischen Gründen durch die Trennstation nach DIN Norm 1988-600 automatisch gespült werden, damit sich dort keine Keime bilden. Einmal in der Woche werden 300 Liter in möglichst kurzer Zeit durch die Leitung gedrückt, sodass der Wasserleitungsinhalt ausgetauscht wird. Brennt es, kann es vorkommen, dass der Wasserdruck nicht zur Feuerbekämpfung reicht. „Für diesen Fall haben wir nach Abstimmung mit der Feuerwehr eine Einspeiseschranke nach DIN 14925 eingeplant“, sagt Schumacher. „Sie befindet sich außerhalb des Gebäudes und ist direkt mit der Trennstation verbunden“. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt? „Die Hallen werden nacheinander gebaut“, sagt Schumacher. „Ist eine Halle fertig, muss das System hier natürlich schon funktionieren.“

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